Der Regierungsrat verabschiedete am 26. November 2024 den Aktions- und Massnahmenplan des Kantons Luzern zur Bekämpfung und Prävention von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt für die Jahre 2025 – 2029. Der breit abgestützte Aktions- und Massnahmenplan besteht aus elf Massnahmen und trägt der Umsetzung der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt Rechnung. Die Erarbeitung erfolgte in einem departements-, behörden- und institutionenübergreifenden Projektteam. Der im November 2023 reaktivierte Runde Tisch diente als Echoraum. Der Runde Tisch zählt rund 20 Mitglieder aus staatlichen und nicht-staatlichen Stellen sowie Fachpersonen aus verschiedenen Disziplinen wie Opferschutz, Kindes- und Erwachsenenschutz, Bildung, Gesundheit, Soziales, Migration, Strafverfolgung und Justizvollzug.
Folgende Wirkungsziele sollen mit der Umsetzung der Massnahmen erreicht werden:
- Information und Sensibilisierung der Zivilgesellschaft und verschiedener Bevölkerungsgruppen, z.B. Kinder, Jugendliche, Migrantinnen und Migranten, breite Öffentlichkeit; ein besonderes Augenmerk liegt darauf, dass sowohl Frauen als auch Männer Opfer häuslicher Gewalt werden und diese in verschiedenen Erscheinungsformen – physisch, psychisch, sexualisiert – auftritt;
- Professionalisierung von Fachpersonen durch Vermittlung von berufsgruppenspezifischem und praxisorientiertem Fach- und Handlungswissen;
- Täter- und Opferprävention;
- Niederschwellige Beratungsangebote;
- Verhinderung zielgerichteter Gewalttaten;
- Schaffung von (Rechts-) Grundlagen, z.B. zum Schutz von Opfern, zum Informations- und Datenaustausch, zur Zusammenarbeit von involvierten Stellen
Medienmitteilung zum Aktions- und Massnahmenplan häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt
Medienmitteilung zur Reaktivierung des Runden Tisches
Socialmedia-Kampagne «Toxic Love»
«Gewalt fängt nicht an, wenn einer einen erwürgt. Sie fängt an, wenn einer sagt: ‹Ich liebe dich, du gehörst mir!›» Dieses Zitat von Erich Fried bringt es auf den Punkt: Häusliche Gewalt beginnt früh, häufig subtil und unbemerkt im legalen und legitimen Bereich.
Die Socialmedia-Kampagne «Toxic Love» richtet sich an Betroffene, Beteiligte und Unbeteiligte. Sie hilft, Frühformen und Warnsignale psychischer Gewalt zu erkennen und macht aufmerksam auf Beratungs- und Hilfsangebote. «Toxic Love» ist eine Kooperation der Kantone Basel-Stadt, Glarus, Graubünden, Luzern, Obwalden, Schaffhausen, Solothurn und St Gallen.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite toxiclove.ch