Unter dem Begriff eHealth werden alle elektronischen Gesundheitsdienste zusammengefasst, so z.B. auch das eletronische Patientendossier EPD. Der Einsatz von elektronischen Mitteln verbessert die Abläufe und vernetzt die Beteiligten besser. eHealth soll dazu beitragen, der Schweizer Bevölkerung den Zugang zu einem qualitativ hochstehenden, effizienten, sicheren und kostengünstigen Gesundheitswesen zu gewährleisten.
Der Kanton Luzern gehört seit Jahren zu den eHealth-Pionieren. Er war an der Entwicklung der nationalen Strategie eHealth Schweiz beteiligt und kümmert sich nun aktiv um deren Umsetzung.
Luzern vernetzt Leistungserbringer
Die Herausforderungen von eHealth liegen weniger in der technischen Umsetzung, sondern vielmehr in den Bereichen der Organisation und Vernetzung der Leistungserbringer.
Um die erforderlichen organisatorischen Strukturen zu schaffen, wurde auf Initiative des Kantons Luzern Ende 2017 der Verein eHealth-Zentralschweiz gegründet: https://www.ehzs.ch/
Der Verein eHZ hat zum Ziel, ein Kompetenz-Zentrum eHealth Zentralschweiz aufzubauen, welches von möglichst vielen Akteuren des regionalen Gesundheitswesens getragen wird. Unter der Leitung einer kompetenten Geschäftsführung werden dabei die folgenden Themen vorangetrieben:
1. Vernetzung
Der Verein organisiert die Vernetzung der regionalen eHealth-Verantwortlichen und Fachleuten. Er bietet verschiedene Plattformen für den regelmässigen Wissens- und Informationsaustausch. Die Vereinsmitglieder sind Teil der eHealth-Community Zentralschweiz, können sich aktiv einbringen und profitieren vom Know-how anderer Mitglieder.
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2. Koordination
Der Verein stellt die eHealth-Koordination (inkl. Umsetzung EPDG) in der Region sicher. Er hat den Überblick über die eHealth-Vorhaben der Mitglieder (führt ein Projektportfolio) und stellt die Schnittstelle zu nationalen und anderen regionalen eHealth-Organisationen sicher. Er ist zentrale eHealth Koordinationsstelle in der Region Zentralschweiz und reduziert den Koordinationsaufwand der einzelnen Vereinsmitglieder nachhaltig.
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3. Kommunikation und Information
Der Verein fördert die Information über eHealth und das Patientendossier. Eine systematische Kommunikations- und Informationsarbeit, welche mit den Bedürfnissen der Vereinsmitglieder abgestimmt ist, soll die Akzeptanz von eHealth bei Patienten und Leistungserbringern erhöhen. Die Mitglieder profitieren zudem von einer unentgeltlichen Beratung in eHealth-spezifischen Fachfragen.
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4. Patientendossier/ EPD
Der Verein unterstützt seine Mitglieder bei der Umsetzung des EPD. Eine entsprechende Arbeitsgruppe koordiniert die Umsetzungsaktivitäten der Mitglieder und sorgt dafür, dass alle Vereinsmitglieder sich einer EPD-Gemeinschaft anschliessen können. Die Mitglieder des Vereins entscheiden letztlich autonom, wie sie das EPD umsetzen wollen.
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5. Projekte
Der Verein fördert nutzbringende eHealth-Projekte. Er unterstützt – im Rahmen der vorhandenen Mittel - die Mitglieder bei der Lancierung und Leitung von eHealth-Projekten. Er stellt seinen Mitgliedern den Zugang zu «Best-Practice-Beispielen» aus anderen Regionen zur Verfügung und vermittelt bei Bedarf eHealth-Fachexperten.
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Kanton Luzern und Leistungserbringer treiben Einführung voran
Um die Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) wie gesetzlich vorgeschrieben voranzutreiben, beteiligt sich der Kanton Luzern an der Cantosana AG, der Trägerorganisation der Stammgemeinschaft Post Sanela Health AG. An diese Stammgemeinschaft leistet der Kanton Luzern gemeinsam mit den grössten stationären Leistungserbringern eine Anschubfinanzierung. Der Verein eHealth Zentralschweiz empfiehlt allen stationären und ambulanten Leistungserbringern im Kanton Luzern, sich der Post Sanela Health AG anzuschliessen.
Medienmitteilung
Weiterführende Informationen zur nationalen Strategie eHealth Schweiz finden Sie hier.
eMediplan: Verein eHealth Zentralschweizlaciert den eMediplan
Im Rahmen eines Pilotprojekts testete der Verein eHealth Zentralschweiz (eHZ) zusammen mit ausgewählten Gesundheitsfachpersonen 2020/21 den Einsatz des eMediplans. Der eMediplan ist der Schweizer Standard eines übersichtlichen, benutzerfreundlichen Medikamentenplans für eine Patientin bzw. einen Patienten. Der eMediplan bietet Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen sowie Gesundheitsfachpersonen eine benutzerfreundliche Übersicht über die aktuell verschriebenen Medikamente. Genutzt werden kann der eMediplan als Papierlösung oder digital via eMediplan-App. Der Nutzen ist unbestritten und Inzwischen wird der eMediplan auch aus dem neuen Klinikinformationssystem (LUKis) der Luzerner Kantonsspital erstellt und trägt damit zur schnellen Verbreitung bei. Bald schon soll der eMediplan ins EPD integriert werden können.