Fragen & Antworten

Allgemeines

Was ist eine Energie-Mangellage?

In einer Energie-Mangellage übersteigt die Nachfrage nach Strom, Gas und anderen Energieträgern wegen zu geringen Produktions-, Übertragungs- und/oder Importkapazitäten während mehrerer Tage, Wochen oder Monate das zur Verfügung stehende Angebot. Im Unterschied zu einem Stromausfall (Blackout) ist Strom in einer Strommangellage verfügbar, allerdings in reduziertem Mass.
Was sind die Ursachen für eine mögliche Energie-Mangellage?

Aufgrund des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen gedrosselten Gaslieferungen nach Europa sowie der Situation bei den Kernkraftwerken in Frankreich kann sich die Lage bezüglich Energieversorgung mit Strom und Gas im kommenden Winter anspannen.
Was passiert im Fall einer Energie-Mangellage?

Ist die Wirtschaft nicht mehr in der Lage, einer Mangellage mit eigenen Mitteln zu begegnen, greift der Bund im Sinn der wirtschaftlichen Landesversorgung lenkend ein. Diese Aufgabe liegt beim Bund, weil eine Mangellage gleichsam die ganze Schweiz betrifft und nicht auf einzelne Regionen oder Verteilnetze beschränkt ist. So schlägt etwa der Delegierte des Bundes für wirtschaftliche Landesversorgung Einschränkungen wie Sparapelle, Kontingentierungen oder stundenweise Stromunterbrüche sowie auch Ausnahmen von solchen Einschränkungen bzw. Massnahmen vor. Basierend darauf beschliesst der Bundesrat diese Massnahmen mittels Verordnung, und nicht die Kantone. In diesem Sinne gelten in einer Energie-Mangellage auch schweizweit einheitliche Massnahmen.
Welche Massnahmen könnte der Bund ergreifen, wenn der Strom knapp wird?

Hier finden Sie Infografik und Faktenblatt (siehe Elektrizität):
Energie: Aktuelle Lage (admin.ch)
Welche Massnahmen könnte der Bund ergreifen, wenn das Gas knapp wird?

Hier finden Sie Infografik und Faktenblatt (siehe Erdgas):
Energie: Aktuelle Lage (admin.ch)
Wie viel Vorlaufzeit gibt es vor der Umsetzung von Massnahmen?

Gemäss Informationen des Bundes würden Massnahmen wie z.B. Kontingentierungen oder zyklische Abschaltungen mindestens zehn Tage im Voraus angekündigt.
Gelten aktuell bereits Massnahmen für die Öffentlichkeit?

Nein. In der Schweiz befinden wir uns aktuell in der Sensibilisierungsphase. In dieser Phase gelten keine besonderen Massnahmen. Alle können aber ihren Beitrag leisten: Jetzt Energie sparen, damit die Mangellage nicht eintritt.

Der Kanton Luzern setzt in den kantonalen Verwaltungsgebäuden und Schulen Energiesparmassnahmen um. Information finden hier.
Wie können wir einer Energie-Mangellage bestmöglich entgegenwirken?

Wir alle können unseren Beitrag leisten. Es gilt, möglichst viel Energie zu sparen und Reserven zu bilden. Jede Kilowattstunde zählt. Energiespartipps finden Sie auf der Infos-Website des Kantons Luzern. Auch die Kampagne des Bundes www.nicht-verschwenden.ch zeigt auf, wie Sie Energie sparen können.
Wie können wir uns auf eine Energie-Mangellage vorbereiten?
Grundsätzlich gilt das Gebot der Eigenverantwortung und Selbstvorsorge.

Folgende Handbücher und Leitfäden unterstützen Sie in Ihrer Vorsorge:
- Private finden hilfreiche Tipps im Handbuch zur privaten Vorsorge des Kantons Basel-Landschaft. (Handbuch des Kantons Luzern folgt.)
- Betriebe finden hilfreiche Tipps im Handbuch für die betriebliche Vorsorge des Kantons Basel-Landschaft. (Handbuch des Kantons Luzern folgt.)
- Für Gemeinden stellt der Kanton Luzern hier einen Leitfaden zur Verfügung.
Ist die Versorgung mit Erdöl sichergestellt?

Kraft- und Brennstoffe sind wichtig für die private Mobilität und die Wirtschaft. Im Falle von Importschwierigkeiten werden Pflichtlager freigegeben.

Weitere Informationen finden Sie hier (unter Erdöl):
Energie: Aktuelle Lage (admin.ch)
Ist die Versorgung mit Holzenergie sichergestellt?

Pelletheizungen werden immer beliebter. In der Schweiz werden jedoch nicht genügend Pellets produziert, um die Nachfrage zu decken. 20 Prozent des Bedarfs beruht auf Importen. Lieferengpässe können aufgrund des Kriegs in der Ukraine nicht ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, Pellets frühzeitig zu bestellen.

Weitere Informationen finden Sie hier (unter Holzenergie):
Energie: Aktuelle Lage (admin.ch)

Eine Anleitung, wie man Holzfeuerungen umweltschonend betreibt, ist hier zu finden.

Information und Kommunikation

Welches ist die Anlaufstelle für die Luzerner Bevölkerung bei Fragen zur Energie-Mangellage?

Informationen zur Energie-Mangellage finden sich auf der Info-Website des Kantons Luzern.

Fragen betreffend Energie-Mangellage im Kanton Luzern sind zu richten an: mangellage-energie@lu.ch.

Aktuell steht der Öffentlichkeit auch die Hotline des Bundes zur Verfügung. Diese Hotline berät Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen bei ihren Fragen bezüglich Energie: Tel.: 0800 005 005; hotline@bwl.admin.ch.

Sollte sich eine Energie-Mangellage tatsächlich abzeichnen, wird der Kanton Luzern auch eine kantonseigene Hotline prüfen.
Wie stellt der Kanton Luzern die Information der Bevölkerung in einer Energie-Mangellage sicher?

Solange täglich Strom fliesst – also auch bei Kontingentierungen oder stundenweisen Stromunterbrüchen – ist die regelmässige Information der Bevölkerung sichergestellt. Mit der Vorbereitung auf einen totalen Strom-Blackout ist der Kantonale Führungsstab (KFS) beauftragt. Über den KFS würde im Krisenfall auch die Kommunikation erfolgen. Bei einem Strom-Blackout bleibt Radio SRF mit einer Notstromversorgung sendefähig. Es gilt also die alte Krisenregel: Radio einschalten! (Batterien vorrätig halten!) Steht länger kein Strom zur Verfügung, gibt es in jeder Gemeinde Notfalltreffpunkte, über welche Informationen an die Bevölkerung weitergegeben werden können: Die Standorte der Notfalltreffpunkte pro Gemeinde wurden auch mit einem Flyer postalisch an alle Luzerner Haushaltungen verteilt.

Wirtschaft

Welches sind die Luzerner Unternehmen, die von einer möglichen Kontingentierung von Strom und Gas betroffen sind (Grossverbraucher)?

Rund 1'300 Unternehmen/Private im Kanton Luzern verbrauchen über 100 MWh/Jahr und qualifizieren sich damit als «Grossverbraucher». Sie sind den Energieversorgern (CKW/ewl) bekannt und wurden von diesen über das Risiko einer Mangellage sowie ihren Grossverbraucher-Status informiert.
Unterstützt der Kanton die Unternehmen bei ihren Vorbereitungen auf eine Energie-Mangellage?

Generell gilt das Gebot der Selbstvorsorge und Eigenverantwortung. Die Betriebe und Institutionen müssen im Rahmen der Planung zur Krisenbewältigung auch Szenarien von Kontingentierungen und zyklischen Stromunterbrüchen berücksichtigen. Tipps finden sich im Handbuch für die betriebliche Vorsorge des Kantons Basel-Landschaft. (Handbuch des Kantons Luzern folgt.)
Wie erfolgt die Information und Kommunikation mit der Wirtschaft?

Informationen zur Energie-Mangellage finden sich auf der Info-Website des Kantons Luzern.

Fragen betreffend Energie-Mangellage im Kanton Luzern sind zu richten an: mangellage-energie@lu.ch.

Aktuell steht der Öffentlichkeit (u.a. Unternehmen) auch die Hotline des Bundes zur Verfügung. Diese Hotline berät Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen bei ihren Fragen bezüglich Energie: Tel.: 0800 005 005; hotline@bwl.admin.ch.

Die Kommunikation mit den Stakeholdern der Wirtschaft läuft über die im Alltag etablierten Gremien und Kanäle.
Welche Auswirkungen hat eine europäische Energie-Mangellage auf die Schweizer Wirtschaft und deren Lieferketten?

Allenfalls könnte eine europäische Energie-Mangellage zu Unterbrüchen in den Lieferketten führen. Diese könnten Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft haben.
Gibt es finanzielle Unterstützungsmassnahmen für Unternehmen?
- Betreffend Energiekosten verfolgt der Kanton Luzern die Entwicklungen am Strommarkt aufmerksam und ist sich den aktuellen Herausforderungen für Private, Vereine und Unternehmen bewusst . Wie der Bundesrat sieht aber auch der Regierungsrat derzeit keinen Handlungsbedarf für ausserordentliche Unterstützungsmassnahmen.
- Im Falle von Massnahmen des Bundes in einer tatsächlichen Energie-Mangellage sind gemäss aktuell geltenden Konzepten keine Entschädigung vorgesehen.
Können Unternehmen, die im nicht regulierten Markt Energie beziehen, jetzt wieder in den regulierten Markt wechseln?

Nein. Unternehmen, die im freien Markt Energie beziehen, können nicht wieder in den regulierten Markt wechseln.

Sport und Kultur

Die Massnahmen des Bundes können auf die Sportinfrastruktur-Nutzung und so auch auf Sportvereine, Jugend+Sport, Meisterschaftsbetriebe sowie auch auf die Kulturbetriebe und –vereine grössere Auswirkungen haben. Gibt es hierzu Konzepte?

Nein, es gilt auch hier grundsätzlich das Gebot der Selbstvorsorge und Eigenverantwortung. Die Betriebe und Institutionen sowie Vereine müssen im Rahmen der Planung zur Krisenbewältigung auch Szenarien von Kontingentierung und zyklischen Stromunterbrüchen berücksichtigen.

Lebensmittel

Falls Kühlungen durch zyklische Stromunterbrüche unterbrochen werden sollten, was würde dies für die Weiterverwendbarkeit von Lebensmitteln für Private und Betriebe bedeuten?

Im privaten Bereich ist im Rahmen der Eigenverantwortung zu entscheiden, ob Lebensmittel noch weiterverwendet werden können. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene.html

Ausserhalb des privaten Bereiches haben Lebensmittelbetriebe im Rahmen ihrer Selbstkontrolle sicherzustellen, dass die bundesrechtlichen Anforderungen erfüllt werden und die in Verkehr gebrachten Produkte sicher sind. Der Bund verfügt über die Kompetenz, die rechtlichen Bestimmungen anzupassen.

Zahlungsverkehr

Wie stellen die Finanzinstitute den Zahlungsverkehr sicher?

Bei einem Stromausfall funktionieren Bankomaten und elektronische Zahlungsmittel nicht mehr. Halten Sie Bargeld in kleinen Scheinen im Rahmen Ihres Notvorrats zu Hause.